Interview zum Zustand der Pflege

Im Interview mit dem Online-Magazin RP Online spricht Christel Bührle, eine langjährige Pflegeexpertin und Autorin, über die Zustände in Alten- und Pflegeheimen sowie die Probleme bei der häuslichen Pflege von älteren Menschen. Sie betont, dass alle Heime nur den Mangel verwalten und der Fokus auf der Optimierung von Handlungsabläufen und Geld liegt. Die Zeit für Gespräche mit den Bewohnern und Angehörigen fehle häufig aufgrund des Personalmangels. Bührle schlägt vor, den Häusern mehr Spielraum für eigenverantwortliches Handeln zu geben und ein Budget für den Betrieb des Hauses zur Verfügung zu stellen, um einen „Positiv-Wettbewerb“ zu fördern.

Ein weiteres großes Problem sei der Personalmangel, für den oft private Zeitarbeitsfirmen oder Pflegekräfte aus dem Ausland eingesetzt werden müssen. Bührle betont jedoch, dass es genügend gut ausgebildete Pflegekräfte in Deutschland gebe, die aufgrund der Rahmenbedingungen wie Schichtdiensten und bürokratischen Anforderungen den Beruf verlassen hätten.

Bührle weist auch darauf hin, dass die meisten über 85-Jährigen im eigenen Haushalt leben und von Angehörigen und professionellen Pflegediensten versorgt werden. Die Verpflichtung zur unentgeltlichen Pflege liege fast vollständig auf den Angehörigen, was eine große Belastung darstelle. Sie fordert ein neues System, da das aktuelle System auf Bismarck im 19. Jahrhundert zurückgehe und nicht mehr zeitgemäß sei.

Das vollständige Interview finden Sie hier: https://rp-tv-epaper.s4p-iapps.com/artikel/997795/26117677

 

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