Digitale Hilfe für die Pflege zu Hause

Heute möchte ich euch ein spannendes Thema vorstellen: Digitale Hilfe für die Pflege zu Hause. Viele von euch wissen vielleicht, wie herausfordernd es sein kann, einen Angehörigen zu pflegen, der auf Unterstützung angewiesen ist. Ob es sich um eine körperliche oder geistige Einschränkung handelt, die Pflege erfordert viel Zeit, Kraft und Geduld. Und oft kommt noch die Sorge hinzu, ob man alles richtig macht und ob man dem Pflegebedürftigen gerecht wird.

Zum Glück gibt es heutzutage viele digitale Hilfsmittel, die den Pflegealltag erleichtern können. Diese reichen von einfachen Hausnotrufsystemen bis hin zu intelligenten Lösungen, die das Wohnen im Alter sicherer und komfortabler machen. Ich möchte euch einige Beispiele vorstellen, die ihr vielleicht noch nicht kennt oder die ihr selbst ausprobieren möchtet.

Hausnotruf

Ein digitales Hilfsmittel, das schon lange existiert und von den Pflegekassen übernommen wird, ist der Hausnotruf. Dieser besteht aus einem Sender, den der Pflegebedürftige am Handgelenk oder um den Hals trägt, und einer Basisstation, die mit dem Telefon verbunden ist. Wenn der Pflegebedürftige in eine Notsituation gerät, kann er per Knopfdruck einen Alarm auslösen und mit einer Notrufzentrale sprechen. Diese verständigt dann je nach Bedarf einen Rettungsdienst, einen Angehörigen oder einen Nachbarn. Der Hausnotruf ist vor allem für Menschen geeignet, die alleine oder mit einer anderen hilfsbedürftigen Person leben und noch in der Lage sind, den Knopf zu bedienen.

Online-Pflegekurse

Eine weitere digitale Hilfe für die Pflege zu Hause sind Online-Pflegekurse, die von einigen Krankenkassen angeboten werden. Diese Kurse sind kostenlos und können bequem von zu Hause aus durchgeführt werden. Sie vermitteln das notwendige Grundwissen und elementare Techniken der häuslichen Pflege, wie zum Beispiel Hygiene, Mobilisation, Ernährung oder Medikamentengabe. Außerdem gibt es Tipps zur Selbstfürsorge für die pflegenden Angehörigen. Die Kurse sind interaktiv und leicht verständlich gestaltet und können auf jedem Gerät wie Smartphone, Tablet oder PC genutzt werden. Am Ende des Kurses erhält man ein Zertifikat und ein e-book zum Nachlesen.

Online-Pflegekurse sind eine praktische Alternative oder Ergänzung zu den klassischen Pflegekursen vor Ort, die von verschiedenen Anbietern wie der AOK, dem Deutschen Roten Kreuz oder der Caritas angeboten werden. Online-Pflegekurse haben den Vorteil, dass Sie sie jederzeit und überall absolvieren können, ohne an feste Termine oder Orte gebunden zu sein. Außerdem können Sie die Inhalte in Ihrem eigenen Tempo und so oft wie nötig wiederholen. Und das Beste: Online-Pflegekurse sind für Sie kostenfrei, denn Sie haben als pflegender Angehöriger einen gesetzlichen Anspruch darauf .

Es gibt verschiedene Online-Pflegekurse zu unterschiedlichen Themen, die sich an Ihre individuelle Pflegesituation anpassen. Zum Beispiel gibt es Kurse zu den Grundlagen der häuslichen Pflege, zu speziellen Krankheitsbildern wie Demenz, Parkinson oder Schlaganfall, oder zu psychosozialen Aspekten wie der Alltagsgestaltung und der Begleitung von pflegebedürftigen Menschen. Die Online-Pflegekurse bestehen aus verschiedenen Modulen, die Ihnen interaktiv und verständlich die wichtigsten Informationen, Tipps und Hilfestellungen vermitteln. Sie können auch Videos, Audiodateien oder Übungen enthalten, die Ihnen das Lernen erleichtern. Nach Abschluss eines Online-Pflegekurses erhalten Sie ein Teilnahmezertifikat, das Sie zum Beispiel bei Ihrer Pflegekasse einreichen können.

Um an einem Online-Pflegekurs teilzunehmen, müssen Sie sich nur kostenlos registrieren und Ihre Krankenversicherungsdaten angeben. Die Abrechnung übernimmt der Kursanbieter direkt mit Ihrer Pflegekasse. Sie brauchen also nichts weiter zu tun, als sich anzumelden und loszulegen. Einige Beispiele für Online-Pflegekurse sind:

– Der Familiencoach Pflege der AOK, der Ihnen hilft, selbstbestimmt zu bleiben und den richtigen Umgang mit Demenz zu finden.
– Die Online-Pflegekurse von Angehörige pflegen, die Ihnen wesentliche Fähigkeiten und Methoden zur Pflege von pflegebedürftigen Menschen vermitteln.
– Die Online-Pflegekurse von DerPflegefuchs.de, die Ihnen einen Überblick über die verschiedenen Krankheitsbilder und Therapiemöglichkeiten geben.

Ambient Assisted Living Systeme (AAL)

Eine weitere Möglichkeit, das Wohnen im Alter zu unterstützen, sind sogenannte Ambient Assisted Living Systeme (AAL). Das sind digitale Systeme, die das Wohnumfeld an die Bedürfnisse der Bewohner anpassen und ihnen mehr Sicherheit und Komfort bieten. Zum Beispiel gibt es eine automatische Herdabschaltung, die verhindert, dass etwas anbrennt oder ein Feuer ausbricht. Oder Bewegungsmelder, die nachts bei Bewegung das Licht einschalten und so Stürze vermeiden. Oder eine Software, die Licht, Heizung und Rollladen steuern kann. Oder eine unterschiedliche Farbgestaltung der Räume, die demenzerkrankten Menschen helfen kann.

Diese Systeme sind leider noch nicht sehr verbreitet und werden auch nicht von den Pflegekassen übernommen. Aber es lohnt sich trotzdem, einen Antrag zu stellen oder sich bei der Krankenkasse zu erkundigen, ob sie solche Technologien als Hilfsmittel übernimmt. Denn diese Systeme können nicht nur das Leben der Pflegebedürftigen verbessern, sondern auch das der pflegenden Angehörigen erleichtern.

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